Generationsübergreifendes Zusammenleben und Wohnen sowie ein behutsames Zusammenspiel aus Sanierung und Neubau bestimmen das Projekt Klanggarten. In diesem Zuge wurde in einem klassischen Wohnquartier einer Wohnungsbaugesellschaft aus den sechziger Jahren in Köln-Porz ein komplett neues Gesicht gegeben. Oberstes Ziel für die Gestaltung der Innen- und Außenräume war, durch gezielte Maßnahmen allen Generationen, vom Kleinkind bis zum Senioren, ein qualitativ hochwertiges und vor allem nutzbares Wohnumfeld zu schaffen. Den Außenraum bestimmen aus diesen Gründen eine klare Formgebung sowie eine sich an den Maßstäben der Barrierefreiheit orientierende Raumgestaltung.
Der Sanierungsbereich des Quartiers wird klar durch die zeilenförmige Anordnung der 3-geschössigen Wohnbauten gegliedert, die jeweils durch Stichstraßen erschlossen werden. Diese starke lineare Gliederung spiegelt sich in der Außenraumgestaltung wieder. Hier wurde das Augenmerk auf die Erweiterung des Wohn- und somit Lebensraumes in die Grünflächen hinein gelegt, sowie auf das Zusammenspiel zwischen Topographie und Geometrie. Beispiel hierfür sind die Mietergärten, die nun jedem Bewohner der Erdgeschosswohnungen seinen eigenen privaten Gartenraum und darüber hinaus, durch die erhöhte Lage über dem Höheniveau des restlichen Quartiers, einen ganz besonderen Ausblick bietet. Die privaten Räume der Anlage werden durch Wiesenböschungen von den öffentlichen Bereichen abgegrenzt. Diese Zonen gliedern sich in Platzflächen, die sich entlang der Parkwege aufweiten und durch klar definierte Sitzelemente auszeichnen, sowie in Bereiche die ein generationsübergreifendes Spielen und Zusammentreffen z. B. durch seniorengerechte Spielgeräte ermöglichen.
Auch in der Materialität der Oberflächenbeläge spiegelt sich der Planungsanspruch wieder. Um die Anlage in einem einheitlichen Erscheinungsbild wirken zu lassen und ihr somit eine Charakteristik zu verleihen sollten möglichst wenige, aber dafür qualitativ hochwertige Materialien verwendet werden. Der Entwurf gliedert die befestigten Flächen in mehrere Bereiche: Zugangssituationen, Parkwege sowie Flächen für den Verkehr. Um den Zusammenhalt dieser Teilflächen zu stärken, wurde die Entscheidung gefällt lediglich ein Material zu verwenden, das Pflaster „Cubus“ in der Farbgebung Anthrazit.
Zur Betonung der neu gestalteten Zugänge und Parkwege wurde hier das Pflaster in den Formaten 60x30cm sowie 37,5x12,5cm eingebaut. Ein spannender Verband der Pflasterflächen in unterschiedlich breiten Bändern und Abfolgen bricht mit der sonst so stark geometrischen Formgebung des Außenraumes und bietet aus diesem Grund eine ganz besondere Raumwirkung. In den Flächen, die vor allem dem Verkehr vorbehalten sind, wurde ein 10x20 cm großes Pflaster aus derselben Produktlinie verwendet, das sowohl die technischen als auch die gestalterischen Ansprüche erfüllt. Auch in diesen technisch dominierten Bereichen findet sich der Anspruch der generationsübergreifenden Gestaltung wieder. Dies spiegelt sich beispielsweise in der Tatsache wieder, dass alle Zufahrtstraßen auf ein Höheniveau angepasst wurden, so dass eine stufenlose Zugänglichkeit der Hauseingänge ermöglicht wird.
Das Projekt Klanggarten stellt somit ein Musterbeispiel für die Neuausrichtung klassischer Wohnbebauung im Mietwohnungsbau dar, dass unter der Maßgabe der Förderung generationsübergreifendem Zusammenleben und der Aufwertung der Außenräume den neuen Ansprüchen sowohl der Bewohner als auch der Auftraggeber gerecht wird.
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